26.11.2001 Die Mühlen der Bahn Bürokratie
 

Seit nun schon drei Jahren ist der Steg zwischen
Gneisenaustraße und Nürnberger Straße über den Ladehof der Deutschen Bahn
gesperrt - zum Leid der rund 4000 Menschen des Stadtviertels
Mönchberg-Heimgarten.

Unzufriedene Bürger fordern Lösung

Der Weg nach Grombühl oder zu den Uni-Kliniken ist nur noch über den Umweg
Gneisenau-/Raiffeisenstraße oder über die Eisenbahnunterführung
Gneisenau-/Nürnberger Straße möglich. Das ist für alle Anwohner,
insbesondere für die älteren, eine Zumutung.

1994 hat die Stadt Würzburg diesen Steg von der Bundesbahn per
Bahnreformgesetz übernommen und 1998 auf Grund von nicht ordnungsgemäßen
Zustand sperren müssen. Die Deutsche Bahn weigert sich die nötigen
Reparaturen durchzuführen. Seit diesem Jahr ist nun die nötige Verbindung
zu dem "Nahversorgungszentrum" Grombühl unbegehbar. Aber nicht nur der
Einkaufsweg wird dadurch unnötig strapaziert, auch die Verbindung zu den
Uni-Kliniken, die viele der dort wohnhaften Medizinstudenten öfters
anlaufen müssen, wird erschwert. Auch der Teil der Gemeinde St. Barbara in
der Aumühle wird von ihrer Pfarrei förmlich abgeschnitten. Ebenso steigt
die ökologische Belastung, wenn statt Fußgängern und Radfahrern durch die
erweiterte Strecke mehr Bürger das Auto benutzen.

Um diesen Verhältnissen ein Ende zu setzten haben sich die
Stadtratsmitglieder Wolfgang Scheller, Rudolf Metzler, Jörg Noell und Kurt
Schubert seit Juni 1999 dieses Themas angenommen. Nach vielen, allerdings
erfolglosen Briefen an die Stadt wurde seit Juni dieses Jahres nun von der
Aktionsgemeinschaft "Verbindungssteg" eine Unterschriftenaktion gestartet,
iniziiert von Wolfgang Scheller und Gertrud Fell,
Pfarrgemeinderatsvorsitzende der Pfarrei St. Barbara, bei der über 1000
Bürger ihrer Bitte Ausdruck verleihen, um, laut Wolfgang Scheller, den "Weg
zu den Futtertrögen" wiederzugewinnen.

Die Bahn sperrt sich

Ein möglicher Lösungsvorschlag, dem die Stadt bereits zugestimmt hat, wäre
ein schienengleicher Übergang, da der Ladehof Aumühle nicht mehr benutzt
wird. Die Bahn sperrt sich jedoch dagegen. Die Unschlüssigkeit der
Deutschen Bahn und der Stadt Würzburg fällt so zu Lasten der Bürger. "Es
ist einfach ein Steg den die Leute brauchen, das muss man verstehen," sagt
Pater Herrmann Kraus, Pfarrer von St. Barbara.

Nun werden erst einmal die gesammelten Unterschriften an den
Verkehrsminister Kurt Bodewig sowie an Bundestagsabgeordnete und die Köpfe
der Stadt weitergeleitet. Ob und wann sich etwas tun wird ist bislang noch
unklar.

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