24.04.2001 Überholen für Laster verboten
 

Auf dem Stadtring Süd soll es sicherer werden

Ende März haben Rudolf Metzler und Wolfgang Scheller über 1000 Unterschriften ins Rathaus getragen. Die CSU-Stadträte hatten sie unter dem Motto "Unser Stadtring ist keine Autobahn" gesammelt und übergaben sie Stadtbaurat Christian Baumgart, damit dieser eine Vorlage für den Stadtrat ausarbeiten lässt. Was gar nicht so einfach ist, weil der Stadtring eine Bundesstraße ist und deshalb die Handlungsmöglichkeiten der Stadt begrenzt sind. Trotzdem hat der Umwelt- und Planungsausschuss am Montag einmütig beschlossen, dass auf dem Stadtring-Süd zwischen der Einmündung Ebertsklinge und der Kreuzung Rottendorfer Straße in beiden Richtungen ein Überholverbot für Laster angeordnet wird: probeweise für sechs Monate.

Die Probephase ist ein kleiner Kniff. Denn die Regierung von Unterfranken hat deutlich gemacht, dass es schließlich schon längst und in der Straßenverkehrsordnung nachzulesen ein so genanntes Rechtsfahrgebot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen innerhalb geschlossener Ortschaften gibt. Eine Verkehrszählung im Januar hatte allerdings gezeigt, dass von den gut 4400 Lastern, die täglich über den Ring rauschen, 37 Prozent in Richtung Greinberg unerlaubt auf der linken Spur unterwegs waren.

Gemessen wurde ebenfalls, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit aller 38 000 Fahrzeuge täglich bei immerhin 65 Stundenkilometern lag. Um an die erlaubten 50 Stundenkilometer zu erinnern, wurde am Montag auch beschlossen, in Höhe der Überführung Zeppelinstraße die Piktogramme "50" in beide Richtungen zu markieren. Metzler und Scheller hatten übrigens eine "Hexenjagd der schweren 38-Tonnen-Züge" und "gewagte Überholmanöver dieser Kolosse" beklagt. Punkt drei des montäglichen Beschlusses war, dass die Stadtverwaltung bei der Autobahndirektion Nordbayern beantragt, Hinweisschilder aufzustellen. Die Aufschrift: "Brummis schont unsere Stadt - Benutzt den Ring nicht als Abkürzung". Was Baumgart einen "freundlichen, aber naiven" Hinweis nannte und Jutta Zöller (SPD) "nett", aber wahrnehmungspsychologisch bedenklich fand.

Dr. Volker Keil (FDP) hatte unter anderem ein generelles Transitverbot angeregt, Dr. Klaus Zeitler (Republikaner) verstärktes Blitzen und angemessene Strafen. Unterstützt wurde er von Bürgermeister Gerhard Franke.

Der Verkehrsexperte der Polizei, Reiner Mader, erklärte, dass bei der letzten Schwerpunktmessung acht bis zehn Prozent der Lasterfahrer das Nachtfahrverbot missachtet hatten, was 40 Mark Verwarnungsgeld kostete. Die Messung sei aufwendig, weil der Ring für den Lieferverkehr (Stadt und Landkreis) frei ist. Leichter lasse sich ein Überholverbot überwachen - und bedeute ein Bußgeld von 100 Mark.

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